Das Regenwasser des Gewächshauses sollte gesammelt werden
Eine automatische, bedarfsgerechte Bewässerung spart Zeit und Wasser
Großvolumige Rinnen und Abläufe an unseren Gewächshäusern
Wasser im Gewächshaus
Ein entscheidender Wachstumsfaktor für alle Pflanzen ist das Wasser im Gewächshaus. Es fungiert als Quell- und Lösungsmittel innerhalb des Pflanzengewebes, als Transportmittel z.B. für Nährstoffe, erhält den Zelldruck aufrecht und beeinflusst die Gestalt der Pflanze und die Temperatur der Blätter. Außerdem bestehen die meisten Pflanzen aus 80 – 95% Wasser. Ohne ausreichende Flüssigkeitsgaben kommt es im Gewächshaus zu Pflanzenschäden bis hin zum Vertrocknen. Zuviel des Guten begünstigt hingegen Pilzbefall und lässt Pflanzenwurzeln faulen. Das richtige Maß ist allerdings von allerlei Umständen abhängig.
Faktoren zum Wasserbedarf verschiedener Pflanzen im Gewächshaus:
Wasser – Bedeutung im Gewächshaus
- Gewächshaus Temperatur, abhängig von Jahreszeit, Tagestemperaturverlauf und Standort
- Luftfeuchte, Luftbewegung im Gewächshaus
- Pflanzenart
- Pflanzengröße
- Laubgröße, -menge, -farbe, -behaarung, -dicke, -winkel
- Substratmenge
- Beschaffenheit von Gewächshaus Erde/ Substrat
- Topfmaterial: Ton atmet und verdunstet mehr als Kunststofftöpfe
Hohe Temperaturen im Gewächshaus steigern einerseits die Stoffwechselaktivität der Pflanze, wofür dann mehr Wasser zur Verfügung stehen muss. Zum anderen kann warme Luft im Gewächshaus mehr Wasserdampf aufnehmen und halten. Bei 0°C sind es maximal 4,9 g Wasser pro m³ Luft, bei 20°C schon 17,3 g und bei 39°C ganze 48,5 g/m³. Daher zeigt im Sommer das Hygrometer so häufig „trockene Luft“ an. Diese geringe relative Luftfeuchtigkeit (rel. Lft) fördert die pflanzliche Verdunstungsrate, sofern der Gärtner nicht eingreift.
Diese Maßnahmen wollen aber wohl durchdacht sein. Luft- und Bodenfeuchte wirken sich auch auf andere Umstände wie die Pflanzengesundheit aus. Am besten orientiert man sich auch im Gewächshaus an den Bedingungen des Naturstandortes. Kakteen (Ausnahme: Blattkakteen) wollen ganzjährig eine geringe rel. Lft und eher wenig Wasser, im Winter gar keins, ausgesprochene Tropenpflanzen sind an – in jeder Hinsicht – feuchte Gebiete angepasst.
Eine Pauschalaussage wie viel im Gewächshaus gegossen werden muss, kann nicht getroffen werden. Grundsätzliche Hinweise gibt einem bereits die Pflanze selbst: Kleine, harte, womöglich silbrige Blätter, ein knorriger, langsamer Wuchs kennzeichnet sparsame Gewächse, wohingegen verschwenderische, saftig grüne Blattmassen und große Früchte zu durstigen Pflanzen gehören.
So benötigen Gurken und Melonen im Hochsommer, im Kleingewächshaus, erfahrungsgemäß um die 10 Liter/ Tag/ Pflanze! Andere Gemüsesorten verbrauchen bereits im Freiland je nach Kultur zwischen 200 bis deutlich über 600 Liter/ Jahr/ m².
Dafür entnehmen sie dem Gewächshaus Boden Wasser soweit es die nutzbare Feldkapazität zulässt. Der restliche Bedarf muss sich aus Niederschlägen oder Bewässerung ergeben.
Niederschläge in Deutschland
Laut Statistischem Bundesamt und Deutschem Wetterdienst regnet es im Durchschnitt in Deutschlag über 700 Liter (oder: über 700 mm) pro m² und Jahr. Dies ist aber regional, saisonal sehr unterschiedlich verteilt und schwankt im Laufe der Jahre.
Im Norddeutschen Tiefland liegen die Niederschläge unter 500 bis 700 mm, in den Mittelgebirgen um 700 bis über 1500 mm und in den Alpen bis über 2000 mm. Das Jahr 2015 war deutlich zu trocken. In manchen Regionen wurde nur die Hälfte des Niederschlagssolls erreicht.
Wasser sparen
In den letzten Jahren gab es wiederholt Extremwetterlagen mit langen Trockenperioden. Um nicht mehr Wasser als notwendig zu benötigen ist zielgerichtes Gießen dann von besonderer Bedeutung. Lieber durchdringend wässern, als ständig in kleinen Gaben. In der kühlen Tageszeit gießen und nie bei voller Sonneneinstrahlung. Den Boden bedecken, z.b. mit Mulchvlies und damit die Verdunstung reduzieren. Bei Bedarf schattieren.
Auch eine automatische, bedarfsgerechte Gewächshaus Bewässerung mit dem Blumatsystem hilft Wasser einzusparen.
Regenwasser für das Gewächshaus sammeln
Die einfachste Art Regenwasser zu sammeln besteht beim Gewächshaus aus einem Regenfass und passenden Gewächshaus Regenwasserabflußrohren. Ein Krieger Gewächshaus verfügt serienmäßig über großvolumige Dachrinnen und einen Ablaufstutzen an den DIN 75 Fallrohre angeschlossen werden können. Das Wasser wird üblicherweise mittels Gießkanne entnommen. Mehr Speicherplatz bietet ein (unterirdischer) Regenspeicher im Gewächshaus mit Filter, Unterwassermotorpumpe und mit integriertem Schaltautomat. Das gesammelte Wasser kann so bequem mittels Schlauchgießgerät direkt für die Bewässerung der Pflanzen im Gewächshaus benutzt werden. Auch ein Anschluss an ein automatisches Bewässerungssystem wie das bewährte Blumat mit seinen Keramiksensoren ist völlig unkompliziert möglich.
Regenwasser oder Leitungswasser im Gewächshaus?
Lange Zeit wurde propagiert „weiches Regenwasser“ sei bei allen Pflanzenarten im Gewächshaus die erste Wahl. Grund dafür ist die geringe Wasserhärte [Carbonathärte] von Regen, also die geringe Menge von Calcium- und Magnesiumsalzen. In Praktiker-Kreisen wird die Wasserhärte immer noch in °dH (Grad deutsche Härte) angegeben. Korrekter wäre nun z.B. eine Angabe in Millimol pro m³ (mmol/m³).
Die Bestandteile von hartem Leitungswasser bilden nicht nur an Wasserhahn und Kaffeemaschine „Kalkflecken“, sondern heben auch den pH-Wert des Erdreichs im Gewächshaus. Darauf reagieren einige Gewächshaus Pflanzen sehr empfindlich z.B. manche Orchideen, die meisten Zimmerpflanzen, Moorbeetpflanzen und fleischfressende Pflanzen.
Bei Zitrusgewächsen hingegen ist zwar auch ein schwach saurer pH-Wert ideal, jedoch ist der Calciumbedarf relativ hoch. Wird nicht separat gekalkt, kommt es irgendwann zu Mangelerscheinungen. Auch bei seltener umgetopften, großen Kübelpflanzen kann durch eine ausschließliche Regenwassernutzung und intensive Düngung der pH-Wert im Laufe von ein bis zwei Jahren von den „idealen“ 6,5 in den kritischen Bereich um 4-5 absinken.
Daher gilt:
- Grundsätzlich regelmäßig den pH-Wert testen! Alle pH-Wert-Veränderungen am Substrat nur nach Messung!
- Soweit möglich alle 1-2 Jahre umtopfen.
- Empfindliche Pflanzen (s.o.) mit Regenwasser gießen oder Leitungswasser mittels Torf, Holzfasern oder Rindenhumus, (Essig-)Säure, physiologisch sauren Düngern wie Schwefel(-mischungen) anpassen.
Pflanzen im Gewächshaus bewässern
Es ist grundsätzlich vorteilhaft erwärmtes Wasser zum Gießen zu verwenden. Kalte Temperaturen im Wurzelbereich stören die Nährstoffaufnahme und das Wachstum. Auf ausgeprägte, plötzliche „Kälteschocks“ reagieren empfindliche Gewächse sogar mit Laubabwurf. Insbesondere in temperierten und warmen Gewächshäusern sollte daher ein Wassertank aufgestellt werden, um das Gießwasser vorzuwärmen.
Jungpflanzen: Substrat in kleinen Gefäßen trocknet gerade an sonnigen Frühjahrstagen sehr schnell aus. Nicht-lasierte Tontöpfe verlieren durch ihr poröses Material noch schneller die Feuchtigkeit als ihre Pendants aus Kunststoff. Um die noch zarten Pflanzen keinem Trockenstress auszusetzen, sollten die Temperaturen daher möglichst nicht über 30 – 35°C steigen. Maßnahmen, welche die Temperatur im Gewächshaus begrenzen wie z.B. eine Schattierung, machen hier durchaus Sinn.
Die Bewässerung erfolgt möglichst über die Substratoberfläche, nicht über die Pflanzen. Hilfreich dafür sind Bewässerungswannen zur Anstaubewässerung oder auch die ungelochten Untersetzer für Quickpottplatten. Dank der Kapillarwirkung der Erdsubstrate steht so den Jungpflänzchen das benötigte Wasser über einen längeren Zeitraum zur Verfügung.
Automatische Bewässerung im Gewächshaus
Bei länger stehenden Gewächshaus Kulturen ist meist eine bedarfsgerechte, automatische Bewässerung die bessere Wahl als das Gießen per Hand:
- Zeit wird eingespart.
- Die Gewächshaus Pflanzen sind weniger Trockenstress ausgesetzt.
- Bei schnellen Wetterumschwüngen stehen die Pflanzen nicht mit nassen Füßen da. Dies wäre ein Risikofaktor in Hinblick auf Wurzelkrankheiten und Trauermückenbefall.
- Es werden weniger Nährstoffe ausgeschwemmt als durch einen starken Wasserschwall.
- Ein gleichmäßig leicht feuchter Boden ist zudem für die Bodenlebewesen und damit die Bodengesundheit im Gewächshaus geeigneter.
Viele Pflanzen können bequem und zeitsparend über eine automatische Bewässerung im Gewächshaus und im Freiland mit Wasser versorgt werden. Wegen der Zuverlässigkeit und der leichten Handhabung bevorzugen wir hierfür das Blumat-System.
Eine automatisch arbeitende Gewächshaus Bewässerung ist eine enorme Arbeitserleichterung. Sie spart viel Zeit, sei es im Alltag oder im Urlaub. Das Gießen von Gemüse wie Tomaten und Gurken, von Kübelpflanzen und anderen Kulturen wird erheblich erleichtert. Eine solche Bewässerungsanlage muss auch nicht besonders kostenintensiv sein. Zudem ist diese Variante wassersparender als das Gießen der Beete und Töpfe mit Gießkanne oder Schlauch.
Gespeist wird das System je nach Bedarf und Gegebenheiten vor Ort über eine Regentonne, eine Pumpe (konstanter Druck) oder einen Hauswasseranschluss gespeist werden. Wird eine Tonne mit Regenwasser genutzt, arbeitet das System über Schwerkraft. Die Tonne muss also höher stehen als die zu bewässernden Pflanzen. Und sie sollte nicht zu klein sein, damit immer genug Vorrat zum Bewässern zur Verfügung steht, vor allem im Urlaub. Ggf. kann sie über eine Pumpe aus anderen Quellen wieder aufgefüllt werden. Erfolgt die Versorgung über eine Wasserleitung, empfehlen wir von vornherein einen Doppelhahn zu installieren, damit automatische Bewässerung und manuelle Wasserentnahme parallel möglich sind. An einen Hahn kommt ein Druckreduzierer, von dort führt der Zufuhrschlauch zu den einzelnen Tropfstellen. Ein Blumat System läßt sich später auch erweitern, Zubehör wie Schläuche, Verbinder und vieles mehr läßt sich später auch einzeln dazu kaufen.
Bewässern bei der Überwinterung im Gewächshaus
Während in den warmen Jahreszeiten ein gleichmäßig leicht feuchtes Substrat im Gewächshaus optimal ist, sollte im Winterquartier dringend Staunässe vermieden werden. Ein Erdfeuchte-Sensor leistet insbesondere bei großen Kübelpflanzen gute Dienste. Wichtig ist, das die Ablauflöcher der Töpfe frei bleiben. Dazu können die Kübel etwas aufgebockt werden, z.B. durch Unterlegen von Steinen oder Holzbrettchen. Ansonsten gilt die Devise „Lieber zu selten, als zu häufig“. Wenn es dann wieder Zeit zum Gießen ist, möglichst durchdringend bewässern, um eine Fehlwurzelbildung zu verhindern.