Eine kleine Duftpelargoniensammlung kann viel Freude bereiten
Duftpelargonien gibt es in zahlreichen Sorten und Farben
Unerläßlich bei der Überwinterung der Duftpelargonie im Gewächshaus ist der richtige Rückschnitt
Duftgeranien im Gewächshaus
Streng genommen handelt es sich gar nicht um Geranien sondern um Pflanzengattung Pelargonium.
Große Vielfalt herrscht bei den duftenden Arten und Sorten der Pelargonie. Dem Engagement von Generationen von Züchtern haben wir es zu verdanken, dass es heutzutage eine unübersehbare Vielfalt an duftende Pelargonien gibt. Dabei sind es vor allem die Blätter bzw. das Laub und gar nicht so sehr die Blüten, die duften. Für die Freude an den zahlreichen, leuchtenden Blüten und den intensiven Düften spielt das keine gravierende Rolle. Denn Pflanzenmärkte und Gärtnereien bieten die Möglichkeit, sich direkt vor Ort für die Lieblings-Nuancen und duftende Spezialitäten zu entscheiden. Die Duftpalette reicht je nach Art von einem Aroma von Zimt, Zitrone, Rose, Kampfer, Kiefer, Moschus, Lavendel bis hin zu Aromen von Minze und Geleefrüchten und Cola. Duftpelargonien im Gewächshaus pflegen und vermehren, dazu geben wir Tipps.
Als Herkunft der meisten Duft- und auch anderer Pelargonien ist von Südafrika auszugehen. Wahrscheinlich ist dies der Grund für einige Missverständnisse bezüglich der Pflege dieser Pflanze.
Standort, Substrat und Wasserbedarf
Nicht nur im Gewächshaus ist ein guter Standort für die Pelargonium Arten, hell, luftig, sonnig und warm (20-22°C als Optimum), aber nicht unbedingt heiß. Auch bei einem Standort im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse ist es wichtig die Anforderungen der Pflanzen zu berücksichtigen. Sollte es im Hochsommer mal zu Wassermangel und Welkeerscheinungen der Blätter kommen, ist ein Wechsel in den lichten Halbschatten bzw. nach draußen in den Garten oder auf den Balkon ratsam. Den richtigen Standort und Pflege vorausgesetzt, schmücken die vielen Pelargonium Arten unermüdlich Garten und Balkon.
Als Substrat eignen sich normale Blumenerden, vermengt mit bis zu 1/3 Sand. Jungpflanzen werden jährlich, ältere Pflanzen alle zwei bis drei Jahre umgetopft.
Es sollte im Sommer kräftig gegossen werden. Man liest zwar häufig den Ratschlag, die Pelargonien sehr wenig zu gießen, doch spätestens bei großblättrigeren Pflanzen, heißen Tagen oder in kleinen Töpfen führt dies zu Unmengen an gelb-braunen, vertrockneten Blättern. Um dies zu vermeiden, darf in heißen Sommerperioden ruhig täglich durchdringend gewässert werden. In Übergangsphasen prüft man die Bodenfeuchte mit den Fingern und entscheidet dann, ob Wasser nötig ist. Eine gleichmäßige, leichte Feuchtigkeit wäre optimal.
Auch bei der Düngung hat sich zu viel vornehme Zurückhaltung in der Praxis nicht bewährt. Zumindest während der Wachstumsphase, also die Zeit von März bis Oktober, dürfen die meisten Duftpelargonien gut gedüngt werden. Ideal wäre eine ein- bis zweiwöchentliche Düngung mit 1,5 bis 2ml Wuxal (8-8-6) pro Liter Wasser. Dieser Dünger wird auch über die Blätter aufgenommen.
Zum Dank erhält man robuste Pflanzen, die auch Rückschnitte/ Stutzen vertragen, sollte die Form einmal nicht mehr stimmen. Duftpelargonien sind generell wenig empfindlich und durch die ätherischen Öle vor vielen Fraßfeinden geschützt. Einzig die Blattlaus tritt hin und wieder auf.
Für die Überwinterung ist ein lichter Standort von großer Bedeutung. 5 – 10°C reichen als Überwinterungstemperatur im Gewächshaus aus. Eine Gewächshaus-Heizung mit Thermostat schaftt das nötige Wohlfühlklima. Das Gießen und vor allem das Düngen sollte im Winter stark eingeschränkt werden. Gerade bei größeren Exemplaren ist im Winter einmal bis zweimal Wässern pro Woche ausreichend.
Bei den bereits im Februar wieder auftauchenden Blütenfarben reicht das Spektrum - je nach Sorte - von Rosa-, Rot-, Violett- zu Weißtönen. Oftmals findet man aparte Zweifarbigkeit. Unabhängig davon bestimmen die verschiedenen ätherischen Öle den Wohlgeruch der Sorten. Bewährte Klassiker sind: „Attar of Roses", „Chantilly", P. capitatum, P. Crispum Major, „Joy Lucille", P. odoratissimum, „Old Spice", P. quercifolium „Royal Oak“ und P. fragans.
Vermehrung von Duftpelargonien
Vermehren kann man die Duftgeranien ganz einfach über Stecklinge. Die Anzucht durch Samen ist eher unüblich. Sie brauchen dazu ein sauberes, scharfes Messer oder eine kleine Stecklingsschere. Schneiden Sie die Stecklinge so, dass ca 1-2 Blattpaare am Stiel verbleiben, die Blüten und Knospen werden entfernt. Die Ableger werden in Quickpottplatten mit nährstoffarmer Erde / Anzuchterde gesteckt und im Gewächshaus aufgestellt. Bei niedrigen Temperaturen empfiehlt sich ein beheizbares Vermehrungsbeet. Das hat auch den Vorteil, das unter der Haube eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit gehalten werden kann. Mit einem Thermostat kann die Temperatur in dem Anzuchtkasten genau vorgewählt werden.
Das Substrat stets gleichmäßig feucht (nicht naß!) halten. Innerhalb weniger Wochen zeigen die Stecklinge erste Wurzeln.
Unterschied Pelargonien und Geranien
Zwischen Geranien und Pelargonien kommt es häufig zu einem Begriffskuddelmuddel. Der Unterschied liegt in den Blüten: bei der Gattung Pelargonium sind die Blüten symetrisch mit drei kleineren Kronblättern unten und zwei größeren oben. Bei Geranium / Geranie sind die Blüten radiärsymetrisch und haben fünf gleich große Kronblätter. Umgangssprachlich wird für beide häufig der Name "Geranien" verwendet.
Aufgrund der häufig nicht ganz korrekten Bezeichnung kommt es gern zu Missverständnissen. Wer sich am vielfältigen Aroma dieser Pflanzen erfreuen möchte, sollte auf lokalen Pflanzenmärkten gezielt den korrekten botanischen Namen verwenden und sich die Blüte genau anschauen.
Rohstoff für Parfüm
Im Jahr 1819 gewann César-Auguste Reclus, ein französischer Chemiker und Apotheker, das erste ätherische Öl der Pelargonie durch Destillation der Blätter der Pflanze. Ätherische Rosenöl war zu dieser Zeit sehr gefragt, und man brauchte erschwinglichere Alternativen. Der Anbau der Pflanzen für die Herstellung von destillierten Öl und Extrakte verbreitete sich auch in andere Regionen. Das ätherische Öl der Geranie findet sich in vielen legendären Parfums dieser Zeit. Heute sind Ägypten, China, Madagaskar und andere nordafrikanische Länder die Hauptproduzenten von Geraniumöl.