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Rettich als Winterkultur im Gewächshaus

Neben Salaten bieten sich Wurzelgemüse für eine Winterkultur im Gewächshaus an

Auch seltene Pflanzenarten eignen sich für das Gewächshaus

Eher unbekannt aber durchaus einen Versuch wert: die Haferwurzel

gesunder "Dauerläufer" Rote Beete

Ein gesunder Dauerläufer frisch auf den Tisch: die Rote Beete

Wintergemüse im Gewächshaus

Kohl, Wurzel-, Zwiebelgemüse und Salate sind die Art von Pflanzen, die sich im Gewächshaus auch im Winter anziehen und ernten lassen. So läßt sich die begrenzte Zeit für die Kultur von Gemüse im Garten deutlich ausdehnen, weit über Frühjahr und Sommer hinaus. Auch in einem Gewächshaus ohne Heizung läßt der Frost länger auf sich warten. In einem beheizten Gewächshaus hat man für das Wintergemüse natürlich noch mehr Spielraum.

Krieger Gewächshäuser bieten mit Ihrer hervorragenden Isolierung und der hoch lichtdurchlässigen Verglasung beste Voraussetzungen, auch für einen ganzjährigen Anbau im Haus. Ob mit oder ohne Heizung, einen hohen Nutzen bietet der Bau eines hochwertigen Gewächshauses auf jeden Fall das ganze Jahr. Gegenüber einer einfachen Ausführung mit Glas oder Folie bieten Krieger Gewächshäuser viel mehr Möglichkeiten.

Was kann im Winter im Gewächshaus angebaut werden?

Ganz besonders „hart im Nehmen“ sind im Winter Gemüse wie Spinat, Feldsalat und Winterpostelein/ Winterportulak. Sie kommen gut zurecht wenn es kalt ist und brauchen nicht viel Wärme. Eine Heizung ist i.d.R. nicht erforderlich. Keine andere Nutzpflanze erträgt so geringe Temperaturen und liefert selbst im Winter noch frisches Grün mit allerhand wichtigen Vitaminen (Vitamin A, C, B), Mineral- und Ballaststoffen. Optimal für die Kultur im kühlen Gewächshaus.

Spinat (Spinacia oleracea), Feldsalat (Valerianella locusta) und Winterportulak (Claytonia perfoliata) bevorzugen im Winter einen Standort mit möglichst viel Sonneneinstrahlung. Dies ist nicht nur für eine zügige, gesunde Entwicklung der Pflanzen wichtig, sondern auch ratsam damit das Gemüse das Nitrat (Vorstufe des giftigen Nitrits) in Blattmasse umgewandelt und sich dieses nicht ansammelt. Aus eben diesem Grund sollte von zu hohen Temperaturen im Gewächshaus während des Winteranbaus Abstand genommen werden.

Die Anzucht von Wintergemüse im Gewächshaus beginnt in der Regel von Ende August an bis allerhöchstens Mai. Nach Praxiserfahrungen ist bei der Aussaat im Winter (Dezember und Januar) Zusatzbeleuchtung im Gewächshaus sinnvoll. Ausgesät wird bei 10 – 20°C bei einer Saattiefe von 1cm. Möglich ist auch eine vorgeschaltete Kältebehandlung des ausgesäten Samen. Dafür den Samen circa eine Woche 5° bis 10°C aussetzen, dann wärmer stellen. Bei späten Aussaaten ist auch im Gewächshaus die richtige Wahl der Sorten innerhalb vom möglichen Wintergemüse wichtig, um die unerwünschte Blüte zu vermeiden. Der Samen wird leicht mit Erde bedeckt und keimt innerhalb von zwei bis vier Wochen. Folgesaaten im zweiwöchigen Rhythmus ermöglichen im Gewächshaus sehr lange Erntezeiträume für das Gemüse. Um mehr Abwechslung auf den Teller zu bringen können die Sorten auch gern gewechselt werden.

Für die Anzucht lohnt sich die Anschaffung eines beheizbaren Vermehrungsbeetes. Beheizte Anzuchtkästen bieten die Möglichkeit auch bei kalten Umgebungstemperaturen die optimale Keimtemperatur Tag und Nacht einzuhalten.

Anbau und Pflege: Beim Auspflanzen oder der Aussaat direkt ins Gewächshaus Beet sind Reihenabstände von 20 – 25cm für Spinat und 10cm für Feldsalat günstig. Bei Feldsalat und Winterpostelein lassen sich kleine Pflanztuffs von 8 bis 10 Pflänzchen in 10 - 15cm Abständen setzen. Neutraler Boden wird bevorzugt. Die Erdtemperatur im Gewächshaus sollte über 8°C liegen. Dies lässt sich durch die Aussaat in Gefäße, aus denen dann direkt geerntet wird, realisieren. Bei etwas größeren Mengen macht jedoch ein Bodenheizkabel im Gewächshaus Sinn. Die Pflanzen sind pflegeleicht. Temperaturen über 13°C sind weder notwendig, noch sinnvoll. Seltenes, kräftiges Gießen an wärmeren Tagen ist die Hauptarbeit. Düngung sollte nur nach Bodenprobe erfolgen, denn speziell Spinat bildet bei einer Überdüngung mit Stickstoff übermäßig Nitrat und Oxalsäure.

Dafür stellt er einen guten „Lückenfüller“ in der Fruchtfolge im Gewächshaus dar. Die Wurzeln von Spinat enthalten Saponine, welche die Aufnahmefähigkeit der Pflanzenzellwände für Nährstoffe erhöhen. Der Geruch der Pflanze vertreibt u.a. Erdflöhe. Deswegen lohnt sich die Verwendung Spinats als Mulchmaterial und Bodenkur im Gewächshaus ganz außerordentlich.

Falscher Mehltau an Feldsalat und Echter Mehltau an Spinat sind die zwei größten Pflanzenschutzprobleme. Abhilfe schaffen robuste und resistente Sorten und eine optimale Luftbewegung. Ferner sollte Spinat beim Anbau nicht mit Mangold oder Roten Rüben kombiniert werden.

Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen im Gewächshaus gut zwei Monate. Dann wird „nicht im gefrorenem Zustand und möglichst bei sonnigem Wetter“ geerntet. Die Verwendungsmöglichkeiten und der Nutzen in der Küche sind vielfältig. Spinat lässt sich traditionell zu Kartoffeln und Frikadellen oder auch in gemischten Aufläufen, Pfannengerichten, zu Pasta, Blätterteig und Fisch servieren. Der nussige Geschmack des Feldsalat kommt mit einem schlichten Essig-Öl-Dressing und Pinienkernen ebenso zur Geltung, wie leicht erwärmt mit Speckstreifen und Sahne. Wichtig sind bei beiden Pflanzen das gründliche Waschen und Trockenschütteln.

Bei Feldsalat gibt es mehrere empfehlenswerte Gewächshaus Sorten, abhängig vom Anbauzeitpunkt und Temperatur im Gewächshaus: Für den späten Anbau (Aussaat ab September) im kühlen bis kalten Gewächshaus eignen sich „Elan“ und „Vollhart 3“. Bereits Ende Juli können „Verte à coeur plein“ und „Verte de Cambrai ausgebracht werden. Nahezu ganzjährig, besonders für Frühjahr und Spätherbst ist „Vit“ ideal. Bei Spinat sind „Monnopa“ und „Verdil“ für frühen und späten Anbau gleichermaßen geeignet. Beim Winterportulak gibt es keine unterschiedlichen Sorten.

Nach der allgemeinen, etwas unsauberen Definition zählen Haferwurzel, Karotten, Knollensellerie, Pastinaken, Petersilienwurzeln, Rettich, Radieschen, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Speiserüben, Steckrüben, Topinambur und Zuckerwurzeln zu den Wurzelgemüsen. Sie alle eignen sich für einen späten Herbst- oder frühen Frühjahrsanbau, wie am Beispiel vom Rettich zu sehen:

Die Aussaat von Rettich findet je nach Sorte zwischen Juni und Juli oder Juli und August (spätestens Anfang September) mit 1cm Saattiefe statt. Die Keimung erfolgt innerhalb von 8 bis 10 Tagen, die Ernte beginnt im September und kann – bei später Aussaat – bis in den November reichen. Voraussetzung hierfür ist ein sonniger Standort, tief gelockerter, schwach saurer, nährstoffreicher Boden und mindestens 20cm Abstand in alle Richtungen zur nächsten Pflanze. Frische organische Düngung ist dringend zu vermeiden. Außerdem sollte eine gleichmäßige Wasserversorgung erfolgen, so wachsen die Rüben zügig und bleiben knackig-zart.

Kohl ist zwar auch ein typisches Wintergemüse. Im Gewächshaus nimmt er jedoch recht viel Platz ein, daher beschränkt man sich hier in der Regel auf die Jungpflanzenanzucht. Der Anbau erfolgt dann hauptsächlich im Garten. Grünkohl benötigt sogar Kälte und Frost im Winter, wäre also in einem frostfreien Gewächshaus gar nicht gut aufgehoben.

Alternativ kann im frostfreien Gewächshaus auch im Winter ab Februar mit der Aussaat für den Frühanbau von Gemüse im Garten begonnen werden. Sowohl der Anbau in ausreichend großen, tiefen Gefäßen ist möglich, als auch ein späteres Auspflanzen vor Ort. Beim Auspflanzen ausnahmsweise möglichst tief setzen. Die Ernte beginnt im April. Im Garten wäre es dann noch viel zu kalt, Gewächshäuser verschaffen hier einen erheblichen Vorsprung und eine ganz andere Möglichkeit.

Pflanzengesundheit: Rettiche werden von den allermeisten Schädlingen wegen der ätherischen Öle verschmäht, achten Sie auf ausreichend Luftzirkulation, im Zweifelsfalle verhindert das Auflegen von Vlies unliebsame Mitesser, wie die Rettichfliege. Kohlgewächse sollten grundsätzlich nur mit Anbaupausen im gleichen Boden angebaut werden.

Die Rüben sind (kühl, dunkel) monatelang lagerfähig. In der europäischen Küche wird die Rübe ausschließlich roh verzehrt, z.B. zu Brezeln, Käsedipp und Bier, auf ein Butterbrot oder in einem Salat. In Japan wird Rettich häufig auch warm gegessen, gedünstet und mit Sojasoße süß-sauer-scharf angemacht.

Kombinierte Nutzung:

Wenn Sie Pflanzen überwintern möchten, die im Sommer draußen stehen und nicht winterfest sind, ist die Anschaffung eines hochwertigen Gewächshauses sicher eine gute Idee. Ein solches Haus wird dann ohnehin frostfrei gehalten, bietet also die Möglichkeit parallel auch Wintergemüse anzubauen. Das Gewächshaus bietet dann nicht nur den Überwinterungspflanzen Schutz vor Kälte, sondern kann auch zugleich seine Nutzer mit wertvollem Wintergemüse versorgen. Planen Sie das Gewächshaus also gleich etwas größer, bzw. nutzen Sie Tische und Hängeborde um mehr Stellfläche zu gewinnen.


Wintergemüse