Was kostet eine Heizung fürs Gewächshaus?
Mit dieser Frage sind in der Regel nicht die Kosten für die Anschaffung gemeint, der Preis läßt sich ja leicht bei dem jeweiligen Artikel erkennen. Die entscheidende Frage sind die Kosten für den Betrieb während der Heizsaison. In erster Linie ist hier die Qualität des Gewächshauses entscheidend. Nur gut isolierte Gewächshäuser mit entsprechender Verglasung, Profilabdeckungen und dichten Fenstern und Türen lassen sich sinnvoll beheizen. Ein Gewächshaus mit einfachem Glas verbraucht ein vielfaches der Energie im Vergleich zu einer hochwertigen PLEXIGLAS® Veglasung. Zum anderen sind es die Kosten des Energieträgers. So ist z.B. eigener Strom aus einer Solaranlage sicher günstiger als zugekaufter Strom. Aber natürlich spielen auch Größe und Standort des Gewächshauses und die angestrebten Temperaturen ein Rolle.
Auf Qualität setzen
Wie alle anderen Geräte auch, ist eine Gewächshausheizung in der Regel im Gewächshaus hohen Belastungen durch Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen ausgesetzt. Wir empfehlen daher unbedingt eine hochwertige Ausführung zu wählen, um Ausfälle oder gar Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Das gilt für eine Heizung mit Gas ebenso wie für solche, die mit Strom betrieben werden. Ein vermeintlich günstiges Angebot kann sich schnell als Reinfall entpuppen, wenn z.B. der elektrische Heizlüfter nicht die für Feuchträume notwendige Schutzklasse hat. Der Unterschied im Preis liegt meist in der Qualität und Langlebigkeit begründet. Ferner in der Sicherheit und Zuverlässigkeit bei der Anwendung. Heizungen mit Petroleum, Paraffin oder Radiatoren mit Öl würden wir in diesem Zusammenhang gar nicht empfehlen. Auch ein normaler Wohnraumradiator ist keine gute Idee, da er für die Feuchtigkeit im Gewächshaus nicht ausgelegt ist.
Warum braucht man für eine Gewächshausheizung einen Thermostat?
Bei einigen Gewächshausheizungen ist bereits ein Thermostat integriert, bei anderen bestellt man ihn zusätzlich. Gebraucht wird er immer, denn ohne Thermostat hätte man keinen Einfluss auf die Temperatur. Die Heizung würde dauerhaft laufen, unnötig Energie verbrauchen und bei Erwärmung des Gewächshauses durch Sonneneinstrahlung einfach weiter heizen. Das ist nicht wirtschaftlich und tut auch in dieser Form den Pflanzen nicht gut. Das Ein- und Ausstöpseln der Heizungen von Hand oder eine Steuerung über eine Zeitschaltuhr ist wenig sinnvoll. Ebenso wenig wie Lösungen mit Kerzen oder ähnlichem, bei denen man im Grunde keine Einflussmöglichkeit auf die Temperatur hat und das Gelingen immer mehr oder weniger am seidenen Faden hängt. Eine solide, richtig dimensionierte Gewächshausheizung mit Thermostat ermöglicht eine Wunschtemperatur vor zu wählen, so dass es nicht zu kalt und nicht zu warm wird. Wird diese unterschritten, springt die Heizung an, wird sie erreicht, schaltet die Heizung wieder ab.
Auf welche Temperatur soll man das Gewächshaus heizen?
Auf welche Temperatur Sie das Gewächshaus heizen müssen, hängt im Wesentlichem davon ab, welche Pflanzen in dem Gewächshaus untergebracht sind. Je nach Nutzung unterscheidet man Häuser für die Pflanzenkultur in:
Jede Pflanzenart hat eine Minimaltemperatur, die sie zum Überleben braucht, und eine Optimaltemperatur, in der sie am besten gedeiht. Stellt man sich einmal vor, wo die jeweilige Pflanze ursprünglich beheimatet ist, kann man schon wertvolle Rückschlüsse ziehen. Zum Glück kann man die notwendige Temperatur aber auch in Gartenbüchern, auf einschlägigen Internetseiten und - bei Aussaaten, auch auf den Samentüten nachlesen. Auch in unserer Rubrik Tipps zur Gewächshaus Nutzung finden Sie wertvolle Hinweise.
Vorgehen im Winter
Dient das Gewächshaus als Winterquartier, ist es wichtig, dass man sich nicht verzettelt. Achten Sie schon beim Kauf darauf, dass die Temperaturansprüche Ihrer Pflanzen in etwa zusammen passen. Viele kommen mit 2-5 Grad prima über den Winter, aber vor allem tropische Pflanzen benötigen teilweise mehr Wärme. Bei größeren Gewächshäusern kann man bei Bedarf mit einer Trennwand zwei Temperaturbereiche einrichten. Kontrollieren Sie die Temperatur regelmäßig mit einem Max Min Thermometer, um sicher zu gehen, dass die erforderlich Wärme auch durchgehend zur Verfügung steht.
Muss man für Anzuchten immer das ganze Gewächshaus heizen?
Nein, denn es wäre unwirtschaftlich, ein ganzes Gewächshaus auf Keimtemperatur zu heizen, nur weil im Haus ein paar Saatschalen stehen. Und vielen Arten von Pflanzen würde die hohe Temperatur in den lichtarmen Monaten meist auch gar nicht guttun. Die richtige Methode für Anzuchten ist sinnvollerweise die Verwendung von beheizten Vermehrungsbeeten. Auch für diese ist ein Thermostat aus den oben genannten Gründen sinnvoll. Nutzt man mehrere Vermehrungsbeete kann man für unterschiedliche Pflanzenarten verschiedene Temperaturen einstellen. Diese und weiteres Gewächshauszubehör finden Sie auch in unserem Katalog.
Solarheizung für das Gewächshaus
Sofern Sie eine Solar Anlage zur Verfügung haben, die Strom produziert, kann dieser auch gleich für die Beheizung des Hauses genutzt werden. Es macht jedoch keinen Sinn Solarmodule auf das Gewächshausdach zu installieren, da man dann die Lichteinstrahlung und damit auch kostenlosen Wärmeeintrag behindert. Denken Sie bei der Planung daran, dass die Energie auch bzw. gerade dann zur Verfügung stehen muss, wenn keine Sonne scheint.
Anschluss an die Hausheizung
Bei sehr großen oder sehr wärmebedürftigen Gewächshäusern und bei Anlehngewächshäusern kann ein Anschluss an die Hausheizung sinnvoll sein. Ob diese mit Öl, Gas oder anderen Wärmeträgern betrieben wird, spielt dabei zunächst einmal keine Rolle. Dennoch sollten auch ökologische Gesichtspunkte berücksichtigt und ein verantwortungsvoller Umgang mit Energie Ressourcen in die Planung einfließen. Vorraussetzung ist immer, dass die Hausheizung genügend Kapazität für die zusätzliche Fläche hat. Auch hier muss zunächst der Wärmebedarf ermittelt werden. In der Regel werden im Gewächshaus hochwertige Heizkörper benötigt durch die dann warmes Wasser fließt. Ein Angebot des örtlichen Sanitärbetriebes gibt Aufschluss über die zu erwartenden Kosten.